Landart im Winter
Kann Landart auch im Winter gelingen – ohne Blüten, ohne leuchtende Farben, dafür mit Wind, Kälte und nassem Material?
Dieser Frage gingen wir in einem Schulprojekt nach und wagten ein Experiment außerhalb der gewohnten Jahreszeit.
Ein Experiment unter winterlichen Bedingungen
Mehrere 6. Schulklassen einer Realschule machten sich auf den Weg zum Baggersee zur Umweltstation in Ingolstadt.
Schon während der Wanderung war spürbar: Die Motivation, noch länger draußen zu bleiben, hielt sich bei vielen Schülerinnen und Schülern in Grenzen.
Kalte Luft, Wind, Nebel und graue Landschaft wirkten zunächst wenig einladend für kreatives Arbeiten.
Zu Beginn gestalteten wir eine kurze gestalterische Umfrage zu den eigenen aktuellen Gefühlen.
Die Rückmeldungen fielen sehr differenziert aus – von neugierig und gespannt über müde und kalt bis hin zu demotiviert.
Eine echte Herausforderung also für ein künstlerisches Projekt im Freien.
Freie Aufgaben – viel Gestaltungsraum
Die Landart-Aufgaben waren bewusst offen gehalten. Es gab sowohl Anregungen für filigrane Arbeiten als auch für größere, eher bauliche Objekte.
Dieser große Gestaltungs-Freiraum ermöglichte es den Kindern, eigene Ideen zu entwickeln und individuell umzusetzen.
Die zur Verfügung stehenden 90 Minuten reichten oft nicht aus, um die Kunstwerke vollständig fertigzustellen.
Umso schöner war es, dass viele Schülerinnen und Schüler gerne noch länger blieben, um ihre Arbeiten zu vollenden und
sie anschließend im gemeinsamen Gallery Walk allen präsentieren zu können.
Struktur statt Farbe
Landart im Winter funktioniert besonders gut mit Strukturen oder monochromen Aufgaben.
Ohne die Farben des Sommers rückten andere Aspekte in den Vordergrund – Formen, Linien, Muster und Oberflächen.
Interessanterweise brachten die Kinder ganz von selbst Farbe in ihre Objekte: durch Rindenstücke, feuchte Erde, Steine oder Beeren.
Farbverläufe in Braun- und Grautönen wurden von manchen als besonders spannend wahrgenommen und bewusst eingesetzt.
Kälte als Teil des Prozesses
Herausfordernd war für viele die direkte Berührung mit nass-kaltem Material – vor allem ohne Handschuhe.
Kalte Füße gab es quasi gratis dazu.
Diese körperlichen Erfahrungen gehörten jedoch ebenfalls zum Prozess und machten die Arbeit in der Natur besonders intensiv.
Begeisternde Ergebnisse
Am Ende überwog die Tendenz: Viele Kinder waren begeistert davon, was sie in kurzer Zeit geschaffen hatten.
Trotz widriger Bedingungen entstanden vielfältige, kreative und ausdrucksstarke Landart-Objekte.
Fazit
Landart ohne Blüten und Farben ist nicht nur möglich, sondern eröffnet neue Perspektiven.
Der Winter zwingt zur Reduktion und lenkt den Blick auf Strukturen, Materialien und feine Unterschiede.
Mit passenden (Bewegungs-) Aufgaben und etwas Zeit entsteht auch bei Wind und Kälte echte kreative Begeisterung –
und manchmal der Wunsch, einfach noch ein bisschen länger draußen zu bleiben.
Wie fühlst du dich heute? Erzähl mir was von dir.





















Schönes in der Natur - Wahrnehmungsübung












verschiedene Gestaltungsaufgaben


























